[Anm: Dieser lesenswerte Artikel von Diana Johnstone* verdeutlicht am Beispiel der Antifa, wie sehr sich die gesellschaftspolitischen Verhältnisse in den Vereinigten Staaten und der EU bezüglich der Meinungsfreiheit ähneln. A.]
Von Diana Johnstone via Global Research
Übersetzungung©: Andreas Ungerer
„Es gibt zwei Arten von Faschisten: die Faschisten und die Antifaschisten.“ ~ Ennio Flaiano, italienischer Schriftsteller und Co-Autor der bedeutendsten Drehbücher von Frederico Fellini
11. Oktober 2017, Global Research
In den vergangenen Wochen ist eine völlig desorientierte Linke weithin aufgefordert worden sich um eine maskierte Vorhut zu scharen, die sich selbst „Antifa“ nennt, was für antifaschistisch steht. Mit schwarzer Kleidung und Kapuzen ist die Antifa im Grunde eine Variation des Schwarzen Blocks, der in vielen Ländern dafür bekannt ist Gewalt in friedliche Demonstrationen zu tragen. Die aus Europa importierte Bezeichnung, Antifa, klingt politischer. Sie dient ebenfalls dem Zweck jene zu stigmatisieren, die sie als „Faschisten“ bezeichnet und attackiert.
Trotz ihres aus Europa importierten Namens, ist die Antifa im Grund nur ein weiteres Beispiel für Amerikas kontinuierlichen Abstieg in die Gewalt.
Historische Überheblichkeiten
Die Antifa erlangte Bekanntheit durch ihre Rolle bei der Umkehr der stolzen „free speach“ Tradition in Berkeley durch die Verhinderung der Reden von Rechtsextremisten. Aber zu Ruhm gelangte sie am 12. August bei ihrem Zusammenstoß mit Rechtsextremen in Charlottesville*, weil Trump dies mit den Worten kommentierte, daß es „gute Menschen auf beiden Seiten“ gab. Mit ausgelassener Schadenfreude nahmen Kommentatoren die Gelegenheit beim Schopf, um den verachteten Präsidenten für seine „moralische Gleichsetzung“ zu verurteilen, wobei sie der Antifa den moralischen Segen erteilen.
Charlottesville diente als Gelegenheit zur erfolgreichen Veröffentlichung eines Buches mit dem Titel, Antifa: the Antifascist Handbook, dessen Autor, der junge Akademiker Mark Bray, ein Antifant in Theorie und Praxis ist. „Die Verkaufszahlen steigen rasant an“, freute sich der Herausgeber, Melville House. Es gewann umgehend die Anerkennung führender Mainstream Medien, wie der New York Times, The Guardian and NBC, die bislang nicht dafür bekannt gewesen sind linksextreme Bücher zu rezensieren, am allerwenigsten jene die revolutionären Anarchisten.
Die Washington Post hieß Bray als Sprecher für „Aufstandsbewegungen von Aktivisten“ willkommen und beobachtete, daß:
„Der erhellendste Beitrag des Buches die Geschichte antifaschistischer Erfolge über das letzte Jahrhundert sei, der wichtigste für die heutige Zeit jedoch seine Rechtfertigung der Unterdrückung der freien Meinungsäußerung und des Angriffs auf weiße Rassisten ist.“
Brays „erhellender Beitrag“ ist sozusagen eine schmeichelhafte Version der Geschichte der Antifa für eine Generation, deren dualistisches, Holocaust-zentriertes Geschichtsbild sie weitgehend sowohl von faktischen als auch von analytischen Instrumenten der Urteilsbildung über multidimensionale Ereignisse, wie die Entwicklung des Faschismus, befreit hat. Bray präsentiert die heutige Antifa, als wäre sie das glorreiche, rechtmäßige Erbe jeden ernsthaften Anliegens seit dem Ablitionismus*. Jedoch hat es vor dem Faschismus keine Antifaschisten gegeben und die Bezeichnung „Antifa“ trifft keinesfalls all die vielen Gegner des Faschismus zu.
Der implizierte Behauptung, die Tradition der Internationalen Brigaden, die in Spanien gegen Franco gekämpft haben, für sich zu beanspruchen, ist nichts weiter als eine Form von Unschuld durch Gruppenzugehörigkeit. Da den Helden des spanischen Bürgerkriegs Ehre gebührt, sollte einiges dieses Ansehens von diesem selbsternannten Erbe der Antifa abgezogen werden. Unglücklicherweise sind die Veteranen der Abraham Lincoln Brigade nicht mehr am Leben, um auf den Unterschied zwischen einer großen, organisierten Abwehr gegen einfallende faschistische Armeen und den Auseinandersetzungen auf dem Campus von Berkley hinzuweisen. Da für die Anarchisten von Katalonien das Patent für den Anarchismus von langer Zeit abgelaufen ist, steht es jedem frei seinen eigenen zu vermarkten.
Seit der Faschismus aufblühte, und die Antifa war niemals dessen ernsthafter Gegner, leben deren Verfechter von der Behauptung, „wehret den Anfängen“: „wenn nur“ die Antifaschisten die faschistischen Bewegungen früh genug zerschlagen hätten, wären letztere im Keim erstickt. Da weder Begründungen noch Debatten in der Lage waren das Aufkommen des Faschismus zu verhindern, argumentieren sie, müssen wir Straßenkämpfe benutzen – was, übrigens, um so weniger erfolgreich war.
Das ist vollkommen ahistorisch. Der Faschismus hat die Gewalt verherrlicht, und die Gewalt war sein bevorzugtes Versuchsfeld. Sowohl Kommunisten als auch Faschisten haben in den Straßen gekämpft und die Atmosphäre der Gewalt half dem Erblühen des Faschismus als Bollwerk gegen den Bolschewismus und erhielt wesentliche Unterstützung führender Kapitalisten und Militärs, die sie in diesen Ländern an die Macht gebracht haben.
Weil der historische Faschismus nicht mehr existiert, hat Brays Antifa ihren Begriff von „Faschismus“ ausgeweitet, der nun alles umfaßt, was den derzeitigen identitätspolitischen Kanon verletzt: Von „Patriarchat“ (einer, milde gesagt, vor-faschistischen Einstellung) bis zu „Transphobie“ (einem zweifelsohne post-faschistisches Problem).
Die maskierten Militanten der Anifa scheinen mehr von Batman als von Marx oder Bakunin inspiriert zu sein.
Sturmtruppen der neoliberalen Kriegspartei
Seit Mark Bray europäische Ausweise für die derzeitige Antifa in den Vereinigten Staaten anbietet, ist es angemessen zu betrachten was die heutige Antifa in Europa ausmacht.
In Europa nimmt die Bewegung zwei Formen an. Die Aktivisten des Schwarzen Blocks infiltrieren regelmäßig verschiedene linke Demonstrationen, um Fenster zu zerschlagen und gegen die Polizei zu kämpfen. Diese testosterongesteuerten Exhibitionisten haben nur geringe politische Bedeutung, abgesehen davon, daß sie den Ruf der Öffentlichkeit nach mehr Polizei provozieren. Sie werden weithin verdächtigt von polizeilicher Infiltration beeinflußt zu sein.
Bspw. haben am 23. September mehrere Dutzend schwarz gekleidete, maskierte Randalierer Wahlplakate abgerissen und Steine geworfen und versucht die Bühne zu stürmen, wo der farbenfrohe Jean-Luc Mélenchon auf einer Großveranstaltung von La France insoumise*, der derzeit führenden linken Partei in Frankreich, eine Rede hielt. Ihre unausgesprochene Botschaft schien zu sein, daß niemand revolutionär genug für sie ist. Gelegentlich suchen sie sich einen zufällig ausgewählten Skinhead heraus, um ihn zu verprügeln. Darauf gründet sich ihre Berechtigung als „Antifaschisten“.
Sie nutzen solche Referenzen, um sich das Recht anzumaßen andere in einer Art selbsternannter informeller Inquisition zu beleidigen.
Als bestes Beispiel dient eine junge Frau, namens Ornella Guyet, die in Paris erschien und bei verschiedenen linken Zeitschriften und Blogs Arbeit als Journalistin suchte. Laut dem ehemaligen Direktor von Le Mond diplomatique, der ihr „immer intuitiv mißtraut hat“, nachdem er sie als Praktikantin engagiert hatte, versuchte sie „überall einzudringen“.
Viktor Dedaj, der, Le Grand Soir, eines der bedeutendsten linken Blätter in Frankreich herausgibt, war unter denen, die ihr geholfen haben, nur um einige Monate später eine unschöne Überraschung zu erleben. Ornella war zu einer selbsternannten Inquisatorin geworden, die sich der Verketzerung von „Konspirationismus, Konfusionismus, Antisemitismus und rot-braun“ im Internet gewidmet hat. Dies nahm Formen persönlicher Angriffe auf Menschen an, die sie solcher Sünden für schuldig befand. Bedeutsam ist, daß all ihre Ziele Gegner der US-NATO Angriffskriege im Mittleren Osten waren.
Tatsächlich stimmte das Timing ihres Kreuzzugs mit den „Regime Change“-Kriegen überein, die Libyen zerstört und Syrien auseinandergerissen haben. Die Angriffe waren gezielt gegen führende Kritiker jener Kriege gerichtet.
Viktor Dedaj stand ebenso auf ihrer Liste wie Michel Collon, der der belgischen Arbeiterpartei nahestehende Autor, Aktivist und Herausgeber der bilingualen Website, Investig´action. Ebenso erging es François Ruffin, dem Filmemacher und Herausgeber der linken Zeitung Fakir, der kürzlich über die Liste von Mélenchons Partei, La France insoumise, in die Nationalversammlung gewählt worden ist. Und so geht es weiter. Die Liste ist lang.
Die aufs Korn genommenen Menschen sind unterschiedlich, jedoch haben sie alle eine Gemeinsamkeit: Sie sind Gegner von Angriffskriegen. Soweit ich ich sagen kann steht fast jeder, der gegen diese Kriege ist, auf ihrer Liste.
Die Haupttechnik ist Schuld durch Zugehörigkeit. Ganz oben auf der Liste der Todsünden steht Kritik an der Europäischen Union, was mit „Nationalismus“ assoziiert wird, was mit „Faschismus“ assoziiert wird, was mit „Antisemitismus“ assoziiert wird und ein Hinweis auf einen Hang zum Völkermord ist. Das entspricht völlig der Strategie der EU und den Regierungen der EU, nur daß die Antifa eine deutlich härtere Sprache benutzt.
Mitte Juni des Jahres 2011 war die von François Asselineau geführte, EU-kritische Partei, Populaire Républicaine, das Ziel beleidigender Unterstellungen, von Internetseiten der Antifa, die mit dem Namen „Marie-Anne Boutoleau“ (einem Pseudonym von Ornella Guyet) unterzeichnet waren. Aus Furcht vor Gewalt haben die Inhaber das geplante UPR-Treffen in Lyon abgesagt. Nach ein wenig Recherche hat die UPR herausgefunden, daß Ornella Guyet im März 2009 eine der Rednerinnen auf der Liste eines in Paris vom Center for the Study of International Communications und der School of Media and Public Affairs an der George Washington University organisierten Medienseminars über internationale Medien gewesen ist. Welch überraschende Verbindung für eine solch eifrige Kreuzritterin gegen „rot-braun“.
Für Zweifler: „rot-braun“ ist ein Begriff, der verwendet wird, um jemand, der generell linke Ansichten vertritt – was „rot“ ist – mit der faschistischen Farbe „braun“ zu diffamieren. Diese Diffamierungen können den Grund haben derselben Meinung wie ein Rechter zu sein, mit jemand der Rechten auf derselben Bühne zu reden, neben einem rechten Artikel veröffentlicht zu werden, auch von einem Rechten begleitet auf einer Friedensdemonstration gesehen worden zu sein und so weiter. Das ist für die Kriegspartei besonders nützlich, weil in der heutigen Zeit viele Konservative dem Krieg kritischer gegenüberstehen als Linke, die sich das Mantra der „humanitären Kriege“ zu eigen gemacht haben.
Die Regierung muß Friedensmahnwachen nicht verdrängen. Die Antifa übernimmt den Job.
Der seit 2002 wegen seines TV-Scetches, das einen israelischen Siedler als Teil von George W. Bushs „Achse des Guten“ verspottet, als Antisemit stigmatisierte franko-afrikanische Komödiant, Dieudonné M´Bala M´Bala, ist nicht nur Zielperson, sondern dient als Sammelbecken für alle, die ihr Recht auf freie Meinung verteidigen – wie für den belgischen Professor, Jean Bricmont, der in Frankreich, für den Versuch während einer Fernsehtalkshow für die Meinungsfreiheit zu plädieren, buchstäblich auf die Schwarze Liste gesetzt worden ist. Obwohl Dieudonné unzählige Male angeklagt und in Belgien sogar zu einer Haftstrafe verurteilt worden ist, begeistert er weiterhin volle Häuser enthusiastischer Unterstützer mit seinen Soloprogramm, dessen politische Hauptaussage der in der Opposition gegen den Krieg besteht.
Schon Vorwürfe des schonenden Umgangs mit Dieudonné können Menschen in sensibleren Positionen ernsthaft gefährden und allein der Vorwurf des Antisemitismus kann in Frankreich ein Karrierekiller sein. Einladungen werden abgesagt, Veröffentlichungen verweigert und Mitteilungen bleiben unbeantwortet.
Im April 2016 verschwand Ornella Guyet, inmitten dringender Verdächtigungen über ihre persönlichen Verbindungen, von der Bildfläche.
Die Moral aus dieser Geschichte ist einfach. Selbsternannte radikale Revolutionäre können die nützlichste Gedankenpolizei für die neoliberale Kriegspartei sein.
Ich behaupte nicht, daß alle oder die meisten Antifant*innen Agenten des Establishments sind. Jedoch können sie, gerade weil sie selbsternannt und für gewöhnlich mehr oder weniger irre geleitet sind, manipuliert, infiltriert oder instrumentalisiert werden. (*um zumindest einmal den politisch korrekten, links-grünen Rechtschreibbefehlen zu genügen / Anm. d. Übers.)
Das Abwürgen der notwendigen Debatte
Einer der gewiss ehrlich ist, ist Mark Bray, der Autor des Antifa-Handbuchs. Mark Brays Herkunft wird klar, wenn er (auf Seite 36-7) schreibt:
„… Hitlers ´Endlösung´ hat sechs Millionen Juden in Gaskammern, durch Erschießungskommandos, durch Hunger und mangelnde medizinische Versorgung in Internierungslagern und Ghettos, durch Schläge, durch Arbeit bis zum Tode und durch selbstmörderische Verzweiflung ermordet. Auf dem Kontinent wurden schätzungsweise zwei von drei Juden getötet, einschließlich einige meiner Verwandten.“
Diese persönliche Geschichte erklärt warum Mark Bray so leidenschaftlich über den „Faschismus“ besorgt ist. Das ist für jemand der von der Furcht getrieben wird, „das dies noch einmal geschehen könnte“, völlig verständlich.
Allerdings dienen auch die vertretbarsten Gründe nicht zwangsläufig zu weisen Ratschlägen. Gewaltsame Reaktionen auf Angst mögen stark und effektiv erscheinen, sind jedoch in Wirklichkeit moralisch schwach und praktisch ineffektiv.
Wir leben in einer Ära großer politischer Verwirrung. Jede Form der „politischen Inkorrektheit“ als Faschismus zu bezeichnen verhindert klärende Debatten über Fragen die dringend definiert und geklärt werden müssen.
Die Angst vor Faschisten ist dadurch kompensiert worden Einwanderungskritik zu Faschismus zu erklären. Diese Kennzeichnung in Verbindung mit der Zurückweisung nationaler Grenzen bezieht viel ihrer emotionalen Stärke aus der angestammten Angst innerhalb der jüdischen Gemeinde daher, von den Nationen, in denen sie leben, ausgeschlossen zu werden.
Die Einwanderungsfrage hat aus verschiedenen Blickwinkeln unterschiedliche Aspekte. Sie ist in europäischen Ländern nicht dieselbe wie in den Vereinigten Staaten. Es gibt einen grundsätzlichen Unterschied zwischen Einwanderern und Einwanderung. Einwanderer sind Menschen, die Rücksichtnahme verdienen. Einwanderung ist eine Politik, die gewichtet werden muß. Es sollte möglich sein über diese Politik zu diskutieren, ohne beschuldigt zu werden die Menschen zu verfolgen. Schließlich haben Gewerkschaftsführer die Masseneinwanderung traditionell kritisiert und nicht aus rassistischen Gründen, sondern weil sie eine vorsätzliche kapitalistische Strategie zur Lohnsenkung sein kann.
In Wirklichkeit ist Einwanderung ein komplexes Gebilde mit vielen Aspekten, die zu vernünftigen Übereinkünften führen können. Die Polarisierung des Themas jedoch entzieht ihm die Chancen auf Kompromisse. Wenn Masseneinwanderung zum Lackmustest dafür wird, ob jemand Faschist ist oder nicht, verhindert die Antifa die vernünftige Debatte. Ohne Diskussion, ohne die Bereitschaft alle Ansichten anzuhören, wird das Thema die Gesellschaft schlicht in zwei Lager teilen, dafür oder dagegen. Und wer wird in einer solchen Konfrontation siegen?
Eine kürzliche Umfrage[1] hat ergeben, daß die Masseneinwanderung in allen europäischen Ländern zunehmend unpopulär wird. Die Komplexität dieser Frage zeigt sich in der Tatsache, daß in der großen Mehrheit der europäischen Länder die meisten Menschen meinen verpflichtet zu sein Flüchtlinge willkommen zu heißen, aber eine kontinuierliche Masseneinwanderung ablehnen. Das offizielle Meinung, daß Masseneinwanderung eine gute Sache sei, wird nur von 40% geteilt, während 60% aller Europäer meinen, daß „Einwanderung schlecht für unser Land ist“. Eine Linke, deren Hauptanliegen offene Grenzen sind, wird zunehmend unpopulär werden.
Kindische Gewalt
Die Vorstellung, jemand mit Schlägen aufs Maul zum Schweigen zu bringen, ist so amerikanisch wie Hollywoodfilme. Es ist auch typisch für Bandenkriege, die in einigen Teilen von Los Angeles herrschen. Sich mit anderen „von uns“ zusammenzuschließen, um für die Kontrolle über das Viertel gegen die Banden „von denen“ zu kämpfen, ist charakteristisch für junge Männer in unsicheren Umständen. Die Suche nach einem Grund kann die Anstiftung zu einem solchen Benehmen für politische Zwecke beinhalten: entweder Faschist oder Antifaschist. Für desorientierte Jugendliche ist dies eine Alternative zum Beitritt bei den U.S. Marines.

Amerikas Antifa sieht sehr nach einer mittelständischen Hochzeit zwischen Identitätspolitik und Bandenkrieg aus. Mark Bray zitiert (auf Seite 175) seine Antifa-Quelle aus DC mit den Worten, daß die Motive der Möchtegern-Faschisten dem Wunsch gleichkommen „der stärkste Kerl im Viertel zu sein“ und sie den Rückzug antreten, wenn sie sich fürchten. Unsere Gang ist mutiger als eure.
Das ist auch die Logik des U.S.-Imperialismus, der von seinen ausgewählten Gegnern für gewöhnlich behauptet: „Alles was sie verstehen, ist Gewalt“. Obwohl die Antifa behauptet aus radikalen Revolutionären zu bestehen, entspricht ihre Mentalität perfekt der typischen Atmosphäre der Gewalt, die in dem militarisierten Amerika herrscht.
In anderer Hinsicht verfolgt die Antifa den Trend der derzeitigen Exzesse der Identitätspolitik, welche die Meinungsfreiheit dort zermalmen, wo sie ihren Sitz haben sollte, in der akademischen Welt. Worte werden als so gefährlich betrachtet, daß „sichere Räume“ geschaffen werden müssen, um die Menschen vor ihnen zu schützen. Diese extreme Anfälligkeit für Verletzungen durch Worte geht merkwürdigerweise mit der Toleranz tatsächlicher physischer Gewalt einher.
Die Wildgansjagd
Das Schlimmste an der Antifa in den Vereinigten Staaten sind ihre Bemühungen die desorientierte Linke in Amerika in eine Wildgansjagd zu führen, indem sie imaginären „Faschisten“ nachstellt, anstatt sich offen zu begegnen und gemeinsam ein stimmiges Programm zu erarbeiten. Die Vereinigten Staaten sind mehr als nur ihr Markt für seltsame Individuen, ihre unnötige Aggression, verrückte Ideen und das Verfolgen dieser marginalen Charaktere, was, ob nun allein oder in Gruppen, eine riesige Ablenkung darstellt. Die wirklich gefährlichen Menschen in den Vereinigten Staaten sitzen sicher und verborgen in der Wall Street, in Washingtoner Think Tanks, in den Vorstandsetagen der ausgedehnten Militärindustrie, ganz zu schweigen von den Redaktionsräumen mancher Mainstream Medien, die derzeit eine wohlwollende Haltung gegenüber „Antifaschisten“ einnehmen, einfach weil sie dazu dienen sich mit dem Außenseiter, Trump, zu befassen, anstatt mit ihnen selbst.
Die Antifa in den Vereinigten Staaten lenkt durch “ Widerstand dem Faschismus“ als aussichtslosem Widerstand gegen Schimären – wie der Konföderation, weißen Rassisten und aus diesem Grund Donald Trump – tatsächlich vom Widerstand gegen das herrschende neoliberale Establishment ab, das auch gegen die Konföderation und weiße Rassisten ist und es bereits erreicht hat, Trump durch ihre unerbittliche Diffamierungskampagne einzufangen. Dieses herrschende Establishment hat, durch seine unersättlichen Auslandskriege und der Einführung von polizeistaatlichen Methoden, den populären „Widerstand gegen Trump“ erfolgreich dazu genutzt ihn noch schlimmer zu machen, als er ohnehin schon war.
Der unbedachte Gebrauch des Begriffs, „Faschist“, steht einer durchdachten Identifikation und Definition des wahren heutigen Feindes der Menschheit im Weg. In dem gegenwärtigen Chaos, haben der Welt größte und gefährlichste Umwälzungen dieselbe Quelle, die schwierig zu benennen ist, der wir jedoch die provisorische und vereinfachte Bezeichnung, Globalisierter Imperialismus, geben können. Er gleicht einem facettenreichen Projekt zur Umgestaltung der Welt, um die Bedürfnisse des Finanzkapitals, des Militärisch Industriellen Komplexes, der ideologischen Eitelkeit der Vereinigten Staaten und des Größenwahns von Führern kleinerer „Westlicher“ Mächte, insbesondere Israels, zu befriedigen. Man könnte es schlicht „Imperialismus“ nennen, abgesehen davon, daß es weitaus größer und wesentlich destruktiver ist, als der historische Imperialismus vergangener Jahrhunderte. Außerdem ist es irreführender. Und weil es keine klare Bezeichnung , wie „Faschismus“, trägt ist es schwer mit einfachen Begriffe zu verurteilen.
Sich darauf zu fixieren eine Form von Tyrannei zu verhindern, die vor über 80 Jahren, unter ganz anderen Umständen entstanden ist, verhindert das Erkennen der monströsen Tyrannei unserer Tage. Das Ausfechten vergangener Kriege führt zur Niederlage.
Donald Trump ist ein Außenseiter, der nicht hereingelassen wird. Die Wahl Donald Trumps ist darüber hinaus ein schweres Anzeichen für die Dekadenz der politischen Systems in Amerika, das ausschließlich von Geld, Lobbies, dem Militärisch Industriellen Komplex und Medienunternehmen beherrscht wird. Ihre Lügen untergraben die Basis der Demokratie. Die Antifa geht nun gegen eine Waffe in die Offensive, die sich noch in den Händen des Volkes befindet: Das Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit.
Quellenangabe:
[1] “Où va la démocratie?”, une enquête de la Fondation pour l’innovation politique sous la direction de Dominique Reynié, (Plon, Paris, 2017).
(„Wohin Demokratie?“, eine Umfrage der Fondation pour l’innovation politique unter Leitung von Dominique Reyné)
Die verwendete Abbildung stammt von jcrakow | CC BY 2.0.
Diana Johnstone ist Autorin von Fools’ Crusade: Yugoslavia, NATO, and Western Delusions. Ihr neues Buch ist, Queen of Chaos: the Misadventures of Hillary Clinton. Sie ist unter diana.johnstone [at] wanadoo.fr erreichbar.
Quelle: https://www.globalresearch.ca/antifa-in-theory-and-in-practice/5612877
Quelle des Originals: https://www.counterpunch.org/2017/10/09/antifa-in-theory-and-in-practice/
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Zuletzt editiert: 22. März 2021
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Herzlichen Dank!
Der obige Artikel ist gut, es wäre sehr hilfreich wenn die Menschen sich mal mit Geschichte befassen würden um zu erkennen wie verblödet Antifanten sind, denn die wissen selber kaum was von ihrem eigenen Werdegang.
warum konnte Stalin durchaus mit Hitler paktieren und warum machte dessen Propaganda nach dem „Überfall“ schnurstracks einen „Rechten“.
Dem Autor würde ich empfehlen sich mit dem Nationalsozialismus zu beschäftigen, er würde erkennen das der ein linker Extremismus war.
Faschismus und Diktatur sind bei Links der Standard……. sind bei „Rechts“ nur selten zu finden.
Überhaupt gibt es nur sehr wenige rechte Diktaturen. Die von Pinochet war so eine, Franco in Spanien, Chorge Videlha in Argentinien. Gemessen an den Opferzahlen waren „Rechte“ nur Kinkerlitzchen….. gegenüber Linken mit geschätzten 140 Millionen.
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Nun ja, was darf ein Satiriker und was ein Komiker alles tun ….???
Gute Frage.
Selber jedenfalls finde ich Dieudonné M´Bala M´Bala ist ein Antisemit ist und zwar ein richtiger.
Das ist allerdings bei Muslimen nahezu Standard.
Haben Sie seine Bühnen-Show mal gesehen ?
Und hat er seine vielen Bussen endlich mal gezahlt….. der Arme mittellose Herr Schwindler und Hausbeitzer?
Vor Gericht hätte er sich rechtfertigen können, so er dann denn überhaupt kann.
Und ist es einem Komiker angemessen, den „negativen Hitlergruss“ in sein Programm einzubauen…….?
„Selber jedenfalls finde ich Dieudonné M´Bala M´Bala ist ein Antisemit ist und zwar ein richtiger.
Das ist allerdings bei Muslimen nahezu Standard.“
Ahja? Dann sind die Muslime ja gegen sich selber!
„bezeichnete man in biblischer Zeit alle Völker des Nahen Ostens, die sich als Nachkommen Abrahams betrachteten, als „Söhne des Sem“. Zu den Semiten zählen die Amharen, Tigrinya, Araber, Hyksos, Malteser, Minäer, Sabäer, Amoriter, Ammoniter, Akkader/Babylonier/Assyrer/Aramäer, Hebräer, Kanaaniter, Moabiter, Nabatäer, Phönizier und Samaritaner. “
😀